Was wir bieten

Lagerleben und Darstellung

Wir sind eine Mittelaltergruppe, die ein Gefolge des Grafen Georg III. von Fraunberg zu Haag  um 1420 darstellt. Unser Tross umfasst verschiedene Professionen, von Gelehrten, über Handwerker bis hin zu Kämpfern. Graf Georg III. von Fraunberg siedelte seine Getreuen im Herzog-Hart bei Pürten, einem Teil seiner Grafschaft, an. Fortan war die Gruppe als das »Gefolge zu Herzoghart« bekannt.

Unser Lager orientiert sich an einem Reiselager eines Grafen im Spätmittelalter, der regelmäßig durch die Ländereien seines Herren, dem Herzog Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt, zieht und seinen Amtsgeschäften nachgeht. Wir legen großen Wert auf eine korrekte historische Darstellung und geben uns Mühe, ein stimmiges Bild zu präsentieren.
Die Besucher sind herzlich eingeladen, sich bei uns aufzuhalten und das Mittelalter in unserem Lager zu erleben – sei es im Gespräch mit unserem Schreiber, beim spontanen Schwertkampf, in der Lagerküche oder speziell für die Kinder beim Mittelalter zum Anfassen (Rüstung anprobieren, Schwerter in die Hand nehmen uvm.) Dabei verzichten wir bewusst auf Absperrungen, denn wir möchten mit unserem offenen Lager zum Verweilen einladen.

Ergänzend sei gesagt, dass wir den Grafen nicht selbst darstellen. Einen so hohen Adeligen könnten wir mit all seinem Prunk und Protz nicht glaubhaft präsentieren. Daher wird unser ehrenwerter Herr durch seine getreuen Edelleut vertreten.
Ebenso verzichten wir auf die Pferde, die ein fester Bestandteil einer damaligen Reisegruppe wären.

Mittelalter zum Anfassen

Unser Motto lautet »Mittelalter hautnah erleben« – und genau das ist der Kern unserer Aktivitäten. Mit dem »Mittelalter zum Anfassen« bieten wir den Besuchern die einzigartige Gelegenheit, in die vergangene Epoche einzutauchen. Wie fühlt es sich an, eine Rüstung zu tragen? Wie viel wiegt eine zweihändig geführte Waffe? Juckt ein Wollgewand wirklich?

Mit diesen und weiteren Fragen befassen wir uns zusammen mit den Besuchern. Dabei darf angefasst, gefühlt und eine Menge gefragt werden. Anders als in einem Museum heißt es bei uns bewusst: Anfassen ausdrücklich erwünscht!

Unsere Mitglieder sind sehr versiert und können viel über die Gepflogenheiten von damals erzählen. Auch das gehört bei uns fest zum Programm. Fachsimpeln mit andern ist gerne gesehen. Schließlich gibt es Myriaden zu entdecken und eine ganze Menge an Irrtümern aufzudecken!

Schreiber

Damals wie heute ist die Kunst des Schreibens essentiell für die Amtsgeschäfte. Und so kann unser Graf Georg III. von Fraunberg auf seinen Kanzlisten nicht verzichten. In seinem Auftrag erstellen der Schreiber und sein Lehrling Manuskripte, schreiben Anweisungen und Bestellungen oder verfassen und illustrieren ganze Bücher. Über die Jahre hinweg ist hier eine ordentliche Sammlung an Texten zusammengekommen.

Die Besucher können sich zu unserem Mann der Feder setzen und seiner Arbeit folgen. Darüber hinaus zeigt er gerne den Interessierten mehr über die Kunst des Schreibens und der Buchmalerei. Und einige haben sogar die Ehre, es selbst mit dem Federkiel zu versuchen.

Kinderspiele

Spielen ist eine der ältesten menschlichen Tätigkeiten. So deuten aktuelle Forschungen darauf hin, dass bereits in der Steinzeit fleißig gespielt wurde, um beispielsweise Beute zu verteilen oder sein Geschick zu verbessern. Auch im Mittelalter spielten die Menschen gerne. Sicherlich anders als heute, doch Spiele wie »Köpfe rollen« (eine Art Dosenwerfen), »Ringe werfen« oder verschiedene Ballspiele waren gerne gesehen.

Wir haben stets einige Kinderspiele dabei. Hier können die Kleinen und Großen ihr Geschick unter Beweis stellen oder einfach nur Spaß haben. Zu besonderen Anlässen nehmen wir auch gerne einmal mittelalterliche Brettspiele mit. Immer wieder probieren wir hier Neues aus und lassen uns von alten Quellen inspirieren.

Speerwerfen

Speere gehören zu den ältesten Waffen der Menschheit. Sie sind leicht zu bedienen, können einfach in rauen Mengen hergestellt werden und benötigen wenig Ressourcen. Das machte diese Innovation neben dem Bogen zur idealen Jagdwaffe.
Auch im Spätmittelalter gingen die Menschen mit Wurfspeeren auf die Jagd. Es ist jedoch nicht so leicht, wie es auf den ersten Blick scheint. Zuerst einmal musste man sich möglichst nahe an die Beute anpirschen. Mit einem gezielten Wurf sollte der Jäger das Wild niederstrecken oder zumindest soweit schwächen, um es später zu erlegen.

Unsere Ziele beim Speerwerfen bestehen aus Stroh oder einem aufgezeichneten Kreis. Hier können die Besucher ihre ersten Jagdversuche unternehmen und sehen, ob es am Abend für einen saftigen Braten oder eher die einfache Rübe gegeben hätte.

Kampftechniken – wie es wirklich war

Jeder von uns kennt die guten Hollywood-Filme mit langen, ausgedehnten Kampf- und Duellszenen. Minutenlang duellieren sich die Kontrahenten, bis schließlich einer siegreich hervorgeht. In der Realität dauern solche Kämpfe meist nur wenige Sekunden. Das sieht im Film und auf der Bühne langweilig aus, bedarf jedoch eines jahrelangen Trainings und viel Erfahrung. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Krieger in einem (ritterlichen) Duell immer um Leben und Tod kämpften.

Unser Fechtmeister zeigt den Besuchern gerne, wie im 15. Jahrhundert ein solcher Kampf abgelaufen ist und welche Techniken eingesetzt wurden. Gerade zu dieser Zeit haben Fechtschulen um Johann Liechtenauer, Hans Talhoffer und Fiore dei Liberi sich ihren Namen gemacht. Das sind auch die Quellen für unsere Technikvorführungen.

Schaukampf

»Wer eine gute Kampftechnik beherrscht, kann noch keinen Schaukampf machen!« Das sagte einmal ein Besucher zu unseren Fechtern. Das haben wir uns zu Herzen genommen und daran gearbeitet. Schließlich hatte der gute Mann recht, denn ein (ritterlicher) Kampf hat wenig mit dem überzeichneten Schaukampf zu tun. Die Besucher wollen unterhalten werden und nicht nach 15 Sekunden die Frage stellen: »Was war das denn für ein langweiliges Herumgehampel?«

Wir bieten im Lager, bei Bedarf im gesamten Veranstaltungsgelände Schaukampfeinlagen mit Technik! Ein möglichst realistischer Kampf mit einer zeitgemäßen und historisch korrekten Ausrüstung liegt uns am Herzen. Versierte Besucher werden sicher unsere Methoden nach den alten Fechtgrößen wiedererkennen. Und für alle anderen ist es eine tolle Show!

Handwerk

Das Handwerk ist ein fester Bestandteil der menschlichen Kultur. Über die Epochen hinweg schufen kreative Köpfe kleine Kunstobjekte bis hin zu gewaltigen Monumentalbauten. Neben diesen bekannten Arbeiten fertigten die Menschen früher alltägliche Dinge, wie Nägel, Körbe, Geschirr oder einfachere Näharbeiten. Die Forschung zeigt deutlich, dass die Wiederverwertung sehr wichtig war und nahezu alles recycelt wurde. Eigene Berufe, wie den Flickschuster, der gebrauchte Gegenstände aufbereitete und weiterverkaufte, waren verbreitet.

Wir zeigen ebenfalls einige handwerkliche Tätigkeiten, die in einem spätmittelalterlichen Reiselager an der Tagesordnung waren. Von einfachen Ausbesserungsarbeiten bis hin zu komplexeren Projekten. Bei ausgewählten Unterfangen besteht für jeden die Möglichkeit, selbst mitzuwirken. Darüber hinaus kann unser Handwerksmeister den interessierten Besuchern spannendes Wissen über die Baukunst erzählen. Regelmäßig erweitern wir unser Angebot und probieren immer wieder etwas Neues aus, egal ob Bogenbau, Weben, Schnitz- oder Dengelarbeiten.

Lagerküche

Wer liebt nicht gutes Essen? Damals wie heute wissen die Menschen eine leckere und ausgewogene Küche zu schätzen. Immer wieder hören wir, im Mittelalter hätte es jeden Tag Haferschleim oder Suppe gegeben. Doch einmal ehrlich: Durch ein so karges Mahl hätte niemand lange seiner mitunter schweren körperlichen Arbeit nachgehen können. Geschweige denn, Freude am Leben gehabt. Sicher war die Kulinarik früher eine andere. Einige Historiker gehen davon aus, dass unsere europäisch-mittelalterliche Küche ähnlich der indischen ausgesehen haben dürfte: Viele kleinere verschiedene Gerichte zum beliebigen zusammenstellen.

Natürlich essen wir gerne – und das lässt sich perfekt in unsere spätmittelalterliche Darstellung integrieren. Wir zeigen den Besuchern, was vermutlich in einem Reiselager auf den Tisch gekommen wäre. Heute alltägliche Lebensmittel wie Kartoffeln, Paprika oder Tomaten gab es um 1420 noch nicht. Wir kochen mit etwas in Vergessenheit geratenen Dingen wie Pastinaken, Steckrüben oder auch Wachteln!

Fotomotive

Früher stand man mitunter Stunden Modell für ein handgezeichnetes Porträt. Heute dauert das nur einige Sekunden – Motiv im Sucher erfassen, Auslöser drücken, fertig! Für alle Besucher, die eine tolles Motiv als Erinnerung mit nach Hause nehmen wollen, stehen wir gerne als Fotomodell zur Verfügung – als gerüsteter Kämpfer, vornehme Edeldame oder reicher Kaufmann.

Ganz gleich, ob jemand das von uns als Motiv dient oder die Gäste sich selbst in Schale werfen und fotografieren lassen, wir sorgen für eine bleibende Erinnerung. Gerade unser Waffenmeister war in den vergangenen Jahren das Top 1 Fotomodell, dicht gefolgt von unserem Schreiber!


Wir sollen zu Euch kommen?

Mittelaltermärkte

Wie ihr seht, hat das Gefolge einiges zu bieten. Unser Fokus liegt auf einem Familienangebot. Wir können Deine Veranstaltung mit unserem umfassenden Programm bereichern. Sucht Ihr eine stimmige und angebotsreiche Spätmittelaltergruppe, dann seid Ihr bei uns genau richtig!
Aktuell bauen wir das Lager auf einer Fläche von ca. 30 x 30 Metern auf. Wir kommen durchschnittlich mit 20 Personen und 5 Zelten, einem Baldachin sowie einem Unterstand. Darüber hinaus benötigen wir für einige Attraktionen etwas mehr Platz. Hier eine kurze Übersicht:

  • Speerwerfen: 4 x 12 Meter (idealerweise nach hinten in eine freie Fläche auslaufend)
  • Mittelalter zum Anfassen: 6 x 3 Meter
  • Kinderarena klein: 4 x 4 Meter (für kleine Duelle)
  • Kinderarena große 5 x 10 Meter (für kleinere Gruppenkämpfe)


Solltet Ihr nur eine kleine Fläche für uns haben, dann finden wir hier auch eine Lösung. Das Lager ist modular aufgebaut und wir können uns an die Gegebenheiten vor Ort anpassen.

Sämtliche Attraktionen basieren auf Spendenbasis. Bis auf das Speerwerfen können die Besucher all unsere Attraktionen kostenlos ausprobieren und miterleben. Um die Unkosten zu decken, würden wir uns über eine angemessene Aufwandsentschädigung Eurerseits sehr freuen. Die weiteren Details besprechen wir gerne persönlich mit Euch.

Running Acts und Showeinlagen

Ihr braucht für eine Jubiläumsfeier, eine Ausstellung, einen Themenabend oder ein anderes Event stundenweise oder für einen Tag einige unserer angebotenen Attraktionen? Auch das ist kein Problem! Gerne tragen wir zum Gelingen Eurer Veranstaltung bei. Seht Euch in Ruhe um und kontaktiert uns. Über Art, Umfang und Möglichkeiten sprechen wir am besten persönlich miteinander.

Seminare und Workshops

Wolltet Ihr schon immer einmal mehr über das Mittelalter wissen? Habt ihr Lust auf einen Mittelalterworkshop? Wie wäre es mit einer kleinen Fechtstunde? Wir entsenden gerne einen Referenten, der zu einigen Mittelalterthemen vorträgt. Für Schulklassen, Vereine und Organisationen bieten wir ebenso Workshops an. Für ein Ferienprogramm oder ein Angebot zur politischen Bildung stehen wir ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite.

In der Vergangenheit führten wir erfolgreich Workshops mit einigen Schulklassen durch und bereicherten das lokale Ferienangebot. Einige Mitglieder haben auch den ein oder anderen Vortrag für ein interessiertes Publikum gehalten. Schreibt uns an und wir erörtern gemeinsam die verschiedenen Optionen.

Die hier genannten Möglichkeiten sind lediglich eine kleine Auswahl. Sucht Ihr nach etwas Speziellem oder habt etwas anderes vor, bei dem wir Euch helfen können? Scheut Euch bitte nicht, uns anzusprechen! Wir freuen uns schon, gemeinsam mit Euch das Mittelalter zu erleben!

Euer Gefolge